Schriftgröße:
normal gross extragross
Farbkontrast:
hell dunkel

Problemorientierung

  • drucken

Das Leitkonzept der Problemorientierung[1] geht davon aus, dass Lernen generell ein aktiv-konstruktiver, selbstgesteuerter, situativer und sozialer Prozess ist. Diese gemäßigt konstruktivistische Auffassung vom Lernen trifft inzwischen auf einen weit verbreiteten Konsens zwischen Theoretikern und Praktikern. Damit sind jedoch noch keine expliziten Annahmen verbunden, wie dieser Prozess im Unterricht am besten zu fördern ist.

Problemorientierung ist ein Leitkonzept für die Gestaltung von Lernumgebungen, das eine Balance zwischen Instruktion und Konstruktion einfordert. In problemorientierten Lernumgebungen findet kein radikaler Funktionswandel des Lehrenden vom „Didactic Leader“ zum „Coach“, sondern eine gezielte Verschiebung der Aufgaben in einem komplexen System- und Rollenprofil statt. Lehrerinnen und Lehrer, die problemorientiert unterrichten, nehmen eine Vielzahl von professionellen Funktionen gleichzeitig, abwechselnd und nacheinander wahr und sind dabei vieles in einem: Sie präsentieren, erklären und strukturieren, ohne die Lernenden ständig zu kontrollieren, sie geben Anregungen, unterstützen und beraten, ohne die Lernenden sich selbst zu überlassen.

Problemorientiertes und konstruktiv-aktives Lernen verlangt nach authentischen, multiplen, sozialen und instruktionalen Kontexten.


[1] Vgl. Mandl, Heinz u.a.: Gutachten zur Vorbereitung des Programms "Systematische Einbeziehung von Medien, In   formations- und Kommunikationstechnologien in Lehr- und Lernprozesse". Materialien zur Bildungsplanung und zur  Forschungsförderung Heft 66, Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK), Bonn 1998, S. 14ff.

 

 

Materialien zur Diskussion

Übersicht