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Kooperatives Lernen

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Die besonderen Chancen des Lernens mit digitalen Medien liegen in der Unterstützung des kooperativen Lernens.

Kooperatives Lernen wird verstanden als ein Unterrichtsprinzip, in dem Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten eine zentrale Rolle spielen. Schülerinnen und Schüler sollen dabei sowohl für das Lernen der Gruppe als auch das eigene Lernen Verantwortung übernehmen. Die Aufgaben müssen so strukturiert werden, dass sowohl die individuelle Verantwortung als auch die Verantwortung der Gruppe klar definiert und die Leistungsbewertung entsprechend differenziert werden kann.

Kooperatives Lernen wird dann erfolgreich, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: wurde eingerückt

  1. Der Dreischritt aus Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit muss zum Leitprinzip des Unterrichts werden. Wenn die Schülerinnen und Schüler dieses Prinzip verinnerlicht haben, kann es wirksam werden. Dieser Prozess benötigt Routine und Zeit.
  2. Kooperatives Lernen endet nicht mit der Vorstellung der Gruppenarbeit im Klassenplenum (PL). Es ist notwendig, dass anschließend die Ergebnisse in weiteren Phasen gesichert und vertieft werden.

Digitale Medien, insbesondere Computer und Internet, erweitern das medienpädagogische Potenzial der traditionellen Medien wie Buch oder Film. Das Potenzial der digitalen Medien kann durch die Merkmale Multimedialität, Interaktivität und Vernetzung beschrieben werden.

  • Multimedialität: Mit dem PC können zeitunabhängige und zeitabhängige Medien, wie Texte, Grafiken, Tabellen, Standbilder, Bewegtbilder und Tonfolgen nebeneinander und gleichzeitig präsentiert werden.
  • Interaktivität: Das Computersystem bietet dem Nutzer Eingriffs- und Steuerungsmöglichkeiten; somit können Nutzer und PC interagieren und auch wechselseitig Dialoge initiieren.
  • Vernetzung: Während Arbeiten und Lernen mit PCs zunächst in Form der Einzelarbeit erfolgten, eröffnen die global vernetzten Systeme die Möglichkeit, verteilte Datenbestände bereitzustellen und zu verwenden sowie neue Formen der Kommunikation, Kooperation, Betreuung und Unterstützung zu nutzen
  • Mobilität: Inhalte können von verschiedenen Zugangspunkten aus und auch unterwegs bearbeitet werden.
  • Dynamik: Inhalte können fortlaufend verändert, angepasst, weiterentwickelt werde

Digitale Medien unterstützen die Beschaffung von Informationen, die Weitergabe von Informationen und die Entwicklung einer kooperativen Lernkultur in Schulen.

„Lernen vollzieht sich im Spannungsfeld zwischen individualisiertem und kooperativem bzw. kollaborativem Lernen einerseits und zwischen Konstruktion und Instruktion andererseits. Kennzeichnend für Lernen mit digitalen Medien ist das didaktische Prinzip des eigenaktiv-konstruierenden und kooperativen Lernens.[1]

Die Digitalisierung trägt also dazu bei, dass die Anforderungen an Lehrkräfte zunehmen, ihre Rolle im Sinne eines „Erfinders und Gestalters“ von anregenden Lernumgebungen (“learning environments“) zu verstehen. Ein erfolgreicher Unterricht mit und über Medien stellt den Schülerinnen und Schülern „Lernumgebungen” zur Verfügung, die ihnen die Möglichkeit geben, im sowohl selbstständigen als auch kooperativen Umgang mit den Medien sich durch eigene Beiträge am Kommunikationsprozess zu beteiligen und darin eigene medienbezogene Erfahrungen zu machen.

Es geht vorrangig nicht um den Einsatz von Medien. Es geht darum, Lernumgebungen zu entwickeln, in denen

  • Medien die Bedingungen für den Erwerb von Wissen verbessern,
  • Medien Voraussetzung sind, um überhaupt Wissen und Erkenntnisse zu erwerben,
  • Wissen über Medien notwendig ist, um gesellschaftlich kompetent werden zu können,
  • Medien genutzt werden, um selbst Wissen zu vermitteln und Informationen weiter zu geben
  • Medien für Kommunikation und Gestaltungsprozesse praktisch genutzt werden.

Anstelle einer bloßen Technisierung und Mediatisierung der Bildung soll diese Orientierung in einer zunehmend medienorientierten und technisierten Lebenswelt bieten.


[1] Woher stammt das Zitat?

 

 

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