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Aufgabenfelder der Medienpädagogik

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Seit den 80er Jahren wurden unterschiedliche Versuche unternommen, die Aufgabenfelder der Medienbildung systematisch zu beschreiben. Inzwischen hat sich hier bei Unterschieden in den verwendeten Begriffen und der vorgenommen Einteilung ein weitgehender Konsens herausgebildet. Am einflussreichsten im  Bereich von Schule ist die von Gerhard Tulodziecki  vorgeschlagene Einteilung in fünf Aufgabenfelder:

Auswählen und Nutzen von Medienangeboten

  • zur Unterhaltung
  • zur Information
  • zum Spielen
  • zum Lernen
  • zur Simulation
  • zur Telekommunikation oder Telekooperation

Eigenes Gestalten und Verbreiten von Medienbeiträgen

  • von Bildern/Fotos
  • von Printmedien (Schrift-Bild-Kombinationen)
  • von Hörbeiträgen
  • von Videobeiträgen
  • von computerbasierten Beiträgen

Verstehen und Bewerten von Mediengestaltungen

  • von Darstellungsformen
  • von Gestaltungstechniken
  • von Gestaltungsarten
  • von Gestaltungsabsichten

Erkennen und Aufarbeiten von Medieneinflüssen

  • auf Vorstellungen
  • auf Gefühle
  • auf Verhaltensorientierungen
  • auf Wertorientierungen
  • auf soziale Zusammenhänge

Durchschauen und Beurteilen von Bedingungen der Medienproduktion und Medienverbreitung

  • von ökonomischen Bedingungen
  • von rechtlichen Bedingungen
  • von personalen und weiteren institutionellen Bedingungen
  • von politischen und weiteren gesellschaftlichen Bedingungen

In den einzelnen Aufgabenfeldern sind die skizzierten medienpädagogischen Ansätze unschwer wiederzuerkennen.

Einerseits kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass bewahrpädagogische oder auf Medienabstinenz zielende Vorstellungen zurücktreten zugunsten einer prinzipiellen Offenheit gegenüber der Medienwelt. Andererseits ist  immer noch festzustellen, dass sich z. B. bei Fragen der Medienwirkung die Ergebnisse der Medienforschung nur schwer gegen alltags“theoretische“ Vorstellungen, durchsetzen können, in denen ein unmittelbarer kausaler Zusammenhang zwischen Mediennutzung und schädlichen Folgewirkungen für die Entwicklung der Kinder  befürchtet wird, durchsetzen können, zumal diese durch populärwissenschaftlichen Äußerungen aus dem Bereich der Gehirnforschung scheinbare Bestätigung finden.

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