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KC-Entwicklung und Medienbildung

Orientierung auf einen umfassenden und integrativen Blick auf die Medienbildung

Der Unterricht an allgemeinbildenden Schulen wird auf der Grundlage von Kerncurricula (KC) erteilt, welche die verbindlich zu erwerbenden Kompetenzen in den jeweiligen Fächern beschreiben. Die Fachkonferenzen an den Schulen erarbeiten unter Beachtung der rechtlichen Grundlagen und der fachbezogenen Vorgaben des jeweiligen Kerncurriculums schuleigene Arbeitspläne, die ihrerseits verknüpft sein müssen mit dem schuleigenen Medienkonzept.

 

Paradigmenwechsel

In den vorliegenden KC wird mehrfach der „Einsatz von Medien“ angesprochen.
Doch eine Reduktion von Medienbildung auf den Einsatz von Medien greift zu kurz. Angesichts der prägenden Rolle der Medien in unserer heutigen Gesellschaft muss Schule über die Anwendung von Medien hinaus diese als Werkzeuge der Weltaneinigung in eine zukunftsfähige Lernkultur integrieren und das für gesellschaftliche Partizipation notwendige Medialitätsbewusstsein vermitteln.

„Lehren ist nicht die Vermittlung und Lernen ist nicht die Aneignung eines extern vorgegebenen 'objektiven’ Zielzustandes, sondern Lehren ist die Anregung des Subjekts, seine Konstruktionen von Wirklichkeit zu hinterfragen, zu überprüfen, weiterzuentwickeln, zu verwerfen, zu bestätigen etc.“ (Werning)


In der Medienbildung geht es nicht zentral um den „Einsatz von Medien“, sondern um vielfältige Lernprozesse. Der Einsatz digitaler Medien führt nicht zwangsläufig oder automatisch zu einer veränderten Lernkultur. Notwendig sind einerseits geeignete Arbeits- und Lernumgebungen, andererseits das Nachdenken und die Verständigung über unsere Vorstellungen von Lernen. Beides muss in den Fächern an konkreten Beispielen geschehen. Stichworte wie Arbeit mit Wikis, Ortserkundung mit dem Handy, Webquest, Blogs u. a. stehen dafür.

Im Rahmen eines individuellen, entdeckenden und handlungsorientierten Lernens der Schüler/innen geht Medienbildung weit darüber hinaus, z.B. einen Filmausschnitt vorführend in einer Stunde einzusetzen. Medienbildung bedeutet, den Schülern Medien bereitzustellen, sodass diese dann individuell oder in Gruppen mit den Medien arbeiten und so die spezifischen Vorteile der (Online-)Medien zunehmend selbstständig nutzen. Hierin liegt der besondere Bezug zur Integration von Medien- und Methodenkonzepten und von hieraus ergibt sich dann ein integrativer Blick auf Mediendidaktik und Medienerziehung. Die Schüler/innen lernen somit, digitale Werkzeuge zur Erschließung von Medieninhalten anzuwenden, wobei über die konkrete Nutzung und Bearbeitung von Medien die Grundlage für eine kritische Auseinandersetzung mit Medieninhalten und die Entwicklung von Medialitätsbewusstsein geschaffen wird.

 

 

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