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Konzeptentwicklung

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Die Entwicklung eines schulischen Medienbildungskonzeptes ist ein Prozess, der eine strukturierte Planung erfordert. Der Einsatz von Werkzeugen und Methoden des Projektmanagements (Projektauftrag, Projektstrukturplan, etc.) wird empfohlen.

Der Gesamtprozess der Konzeptentwicklung lässt sich in drei Phasen gliedern:

Phase 1: Auftragsklärung, Zielformulierung, Teambildung

Phase 2: Erstellung des pädagogischen und technischen Konzepts

Phase 3: Beschluss, Zeitplanung, Umsetzung und Evaluation

 

Für die Entwicklung eines Medienbildungskonzeptes müssen die Lehrkräfte einer Schule vier zentrale Leitfragen beantworten:

  • Was soll über Medien in welchen Klassen und Fächern gelernt werden?
  • Welche Medien sollen zur Entwicklung von Lern- und Medienkompetenz in welchen Klassen und Fächern genutzt werden?
  • Welche Software, technischen Geräte, Internetanbindung, werden benötigt, um die angestrebten Unterrichtsziele zur erreichen?
  • Welche Qualifizierung benötigen Lehrerinnen und Lehrer zur Integration von Medien in ihren Fachunterricht?

Oder kurz: Was wollen wir machen, was brauchen wir dafür und was müssen wir dafür können?

Der Ausgangspunkt für die Medienkonzeptentwicklung sind also pädagogische und didaktische Erfordernisse, die sich aus den Möglichkeiten und Veränderungen der Informations- und Kommunikationsmedien ergeben.

 

Aus den in Phase 1 anhand der vier Leitfragen entwickelten Anforderungen wird in Phase 2 das „Mediencurriculum“ entwickelt wird. Als Ergebnis liegen ein „Medienthemenplan“ für den Fachunterricht, sowie der Ausstattungs- und Qualifizierungsbedarf der Fachgruppen vor. In Phase 3 wird ein Zeitplan für die Realisierung und Umsetzung der Ziele erstellt. Auf der Grundlage der regelmäßigen Evaluation wird das Medienbildungskonzept fortlaufend angepasst und weiterentwickelt.

Beim Aufbau und bei der Struktur des Medienbildungskonzeptes sollten die folgenden Aspekte Berücksichtigung finden:

  • Aussagen zu den Zielen des Medienbildungskonzeptes
  • Aussagen zur Unterrichtsentwicklung
  • Aussagen zur Qualifizierungsplanung
  • Aussagen zur Evaluation und Weiterentwicklung
  • Aussagen zur Ausstattungsplanung

 

Zur Unterrichtsentwicklung

Im Themenfeld „Lernen mit Medien" werden digitale Medien als Werkzeuge zur Förderung eines schüleraktivierenden Unterrichts genutzt, in dem angebunden an fachliche Themen Anwendungs- und Methodenkompetenzen erworben werden. Um diesen Kompetenzerwerb systematisch in der Schule zu verankern legen die Fachbereiche in fachlichen Lernmittelkonzepten fest, welche Kompetenzen in welcher Jahrgangsstufe und in welchen Fächern erworben werden sollen.

Im Themenfeld „Leben über Medien" werden Fragen zum alltäglichen Umgang der Schüler/innen mit Medien und ihre Erfahrungen in einer durch Medien geprägten Welt thematisiert. Teilnahme-, Reflexions- und Urteilskompetenzen werden erworben. Inhalte aus diesem Themenfeld werden in unterschiedlichen Jahrgangsstufen aufgegriffen und auf einem jeweils altersangemessenen Niveau behandelt.

 

Zum Ausstattungsbedarf

Um die unterrichtlichen Ziele erreichen zu können, sind sowohl die entsprechende Ausstattung mit Multimediageräten, die Vernetzung der Computerarbeitsplätze und ein Internetzugang als auch die Verfügbarkeit von geeigneten Unterrichtsmedien notwendige Voraussetzungen. Vereinbarungen zur Anschaffung neuer Hardware, z. B. interaktive Tafeln und deren Bereitstellung in der Schule sind ebenso wichtig wie Absprachen für einen schulübergreifenden Einsatz einer Lernplattform. Die entsprechende Ausstattungsplanung muss in den Fachkonferenzen beginnen, um anschließend den Anschaffungsbedarf für die gesamte Schule zu ermitteln. Die im Medienkonzept formulierte Bedarfsanalyse dient als Grundlage für den Medienentwicklungsplan, der mit den lokalen Schulträgern abgestimmt wird.

 

Zur Fortbildungsplanung

Digitale Medien begünstigen offenere Unterrichtsformen und ermöglichen den Schüler/innen mehr Selbsttätigkeit. Um die besonderen Erwartungen, die mit dem Lernen mit digitalen Medien verbunden werden, erfüllen zu können, muss die Medienkompetenz der Lehrer/innen gefördert werden. Sie benötigen einerseits die Bedienkompetenz, um sich bei der Nutzung von Software und Geräten sicher zu fühlen. Gleichzeitig sollten sie fachliche Unterrichtskonzepte kennen, die es ermöglichen, den Mehrwert der digitalen Medien mit der gewohnten Unterrichtspraxis zu verbinden oder neue Unterrichtsformen zu erproben. Auch der Fortbildungsbedarf sollte im Medienkonzept erhoben und ständig aktualisiert werden, um neue Entwicklungen aufzunehmen. Auch hier ist die regionale Medienberatung ein wichtiger Ansprechpartner.

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